Wealth and Social Cohesion from a Relational Perspective

Am ISI läuft ein internationales Forschungsprojekt, das eine zentrale Frage unserer Zeit untersucht: Wie verändert sich der soziale Zusammenhalt, wenn Wohlhabende und alle anderen zunehmend in getrennten Welten leben? Gefördert von der VolkswagenStiftung geht das Team den Spuren dieser wachsenden Distanz im Alltag nach. Hier stellen wir das Projekt und die Forschenden dahinter vor.

Michèle
Loetzner
November 25, 2025
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Es beginnt nicht mit einer Zahl, sondern mit einem Gefühl – dass die Wohlhabenden nicht einfach nur reicher sind, sondern in einer völlig anderen Welt leben: in eigenen Vierteln, Schulen und Einflussbereichen. Ein internationales Forschungsprojekt mit Sitz am ISI untersucht wie sich diese wachsende Abgrenzung auf das gesellschaftliche Gefüge auswirkt. Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat von der VolkswagenStiftung eine Förderung in Höhe von 1,6 Millionen Euro erhalten, um zu erforschen, ob die zunehmende Distanz zwischen den Wohlhabenden und allen anderen inzwischen so groß geworden ist, dass sie den sozialen Zusammenhalt gefährdet.

Das Projekt Wealth and Social Cohesion from a Relational Perspective untersucht, wie strukturelle Trennung – sozial, räumlich, institutionell – demokratisches Vertrauen und ziviles Miteinander untergräbt. „Wir untersuchen, ob die wachsende Kluft zwischen Eliten und der allgemeinen Bevölkerung den Kitt erodiert, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagt Fabian Pfeffer, Mitglied des Projektteams. Das Team will neue Instrumente entwickeln, um Vermögen relational zu messen: nicht nur, wer wie viel besitzt, sondern wie weit sich die Spitze vom Rest entfernt hat. Durch den Vergleich von Ländern und lokalen Erfahrungen wollen die Forschenden verstehen, wie Ungleichheit erlebt wird und wie viel eine Demokratie verkraften kann, bevor sie beginnt, sich aufzulösen.

Auf der Webseite des Projekts finden Sie demnächst eine Einführung zu den weiteren Mitgliedern des Projektteams hinter Wealth and Social Cohesion from a Relational Perspective und ihren Forschungsinhalten. Aktuell arbeiten an diesem Projekt unter anderem folgende Forschende:

Von links nach rechts: Raffael Carranza (Pontificia Universidad Catholica Chile), Clara Löffler (LMU Munich), Manuel Schechtl (University of North Carolina Chapel Hill), Nhat An Trinh (WZB Berlin), Fabian Pfeffer (LMU Munich)
Michèle
Loetzner
Communications Director